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Auto

 

Autoversicherung

 

Jeder Fahrzeugbesitzer, der mit seinem Kfz auch am Straßenverkehr teilnehmen will, muss es versichern. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland eine Pflichtversicherung. Ohne Versicherungsnachweis, so genannter eVB-Nr. kann man das Fahrzeug in der Zulassungsstelle nicht zulassen. Die Haftpflicht kommt immer dann zur Geltung, wenn ein Halter eines Kfz schuldhaft einen anderen Verkehrsteilnehmer schädigt.

Teil- oder Vollkaskoversicherung können optional abgeschlossen werden. Kaskoversicherungen zahlen  für Schäden am eigenen Fahrzeug.

 

Kfz-Haftpflichtversicherung

Egal, ob, PKW, LKW oder Motorrad - ohne eine Haftpflichtversicherung darf kein motorisiertes Fahrzeug im Straßenverkehr teilnehmen. Der Haftpflichtschutz ist unerlässlich, damit im Falle eines Unfalls für die geschädigten Personen oder Sachen angemessene Entschädigung geleistet wird.

Die Kfz-Haftpflicht zahlt nicht nur für Sachschäden, die  beim Gebrauch des Fahrzeugs verursacht wurden, aber auch für Schäden, wie Verdienstausfall, Schmerzensgeld oder im Fall bleibender Gesundheitsschäden auch eine lebenslange Rente.

Auch die Kosten für Abschleppwagen, Reparatur oder die Wiederbeschaffungskosten für das Fahrzeug des schuldlosen Unfallgegners sind versichert. Benötigt der Geschädigte während der Reparaturzeit einen Ersatzwagen, wird auch dieser innerhalb bestimmter Zeitgrenzen von der Kfz-Haftpflicht des Verursachers bezahlt.

Außerdem erfüllt die  Kfz- Haftpflichtversicherung grundsätzlich die Rolle des "passiven Rechtsschutzes". Das heißt im Schadensfall überprüft diese zuerst, ob die Ansprüche des Unfallgegners berechtigt sind. Unberechtigte oder überhöhte Forderungen werden mit juristischen Mitteln abgewehrt.

 

Wie hoch sollten die Deckungssummen sein?

Als Mindestversicherungssumme sieht der Gesetzgeber (§ 4 PflVG) in der Kfz-Haftpflicht 7,5 Millionen Euro pro Person vor. Sachschäden müssen bis 1,12 Millionen Euro versichert sein, Vermögensschäden bis 50.000 Euro. Die vertraglichen Deckungssummen der Versicherer sind in der Praxis jedoch deutlich höher. Sie erreichen inzwischen Pauschal 50 bis 100 Millionen im Jahr für Sachschäden und 8 bis 15 Millionen für Personenschäden.

 

Die Kaskoversicherungen

1. Die Teilkaskoversicherung

 Die Teilkasko erstattet folgende Schäden am eigenen Fahrzeug: Diebstahl, Einbruch, Brand und Blitzschlag, Hagel- und Sturm, Kollisionen mit Wildtieren (inzwischen erweitern viele Versicherer auch auf Haustiere), Glasschäden (Scheiben und Scheinwerfer), und je nach Tarif und Versicherer auch Marderbiss.

Nach  regulierten Teilkaskoschäden steigt die Versicherungsprämie im folgenden Jahr nicht.

2. Die Vollkaskoversicherung 

Die Vollkasko zahlt alle anderen Schäden am eigenen Fahrzeug, die die Teilkasko nicht zahlt, also auch selbst verursachte Schäden durch Unfälle. Aber auch Vandalismus, wie zerkratzter Lack oder eingedellte Motorhaube, wird durch die Vollkasko erstattet.

Wenn man durch die Vollkasko einen Schaden erstattet bekommt, steigt im nachfolgenden Jahr die so genannte Schadensfreiheitsklasse  (SF-Klasse) - man wir also vom Versicherer zurück gestuft, was auch eine höhere Prämie bedeutet.

 

Wie berechnen sich die Prämien für  eine Kfz-Versicherung?

Auf den Pries einer Kfz-Versicherung haben drei Hauptfaktoren Einfluss:

1. Die Beiträge zur Kfz-Versicherung berechnen sich zunächst nach dem so genannten Fahrzeugtyp. Jedes Fahrzeug wird einer bestimmten Typklasse in der Haftpflicht und zwei weiteren Typklassen für Teil- und Vollkasko zugeordnet.

Diese Typklassen spiegeln den Schadenverlauf der verschiedenen Fahrzeuge in den vergangenen Jahren wider. Je höher die Typklasse des Fahrzeugs, desto höher ist auch der Beitrag.

Diese Kalkulation ersetzte vor ca. 20 Jahren eine andere, wo der Beitrag sich meistens nach der PS-Zahl des Motors richtete.

Bei der neuen Kalkulation nach Fahrzeugtypen kann es schon vorkommen, dass ein Kleinwagen gleich mit einer Mercedes E-Klasse eingestuft wird.

 

2. Wohnort des Versicherten: Den unterschiedlichen Wohnorten in Deutschland werden so genannte Regionalklassen zugeteilt. Diese Regionalklassen orientieren sich am Schadenverlauf in den einzelnen deutschen Zulassungsbezirken im letzten Jahr. In der Regionalstatistik für die Kaskoversicherung werden auch örtliche Besonderheiten wie Hochwasser, Hagel oder Diebstahlhäufigkeit berücksichtigt.

Die Großstädte sind meistens teurer, als ländliche Bezirke, da in den Großstädten aufgrund vom größeren Verkehrsaufkommen häufiger Unfälle passieren.

Die Neu Einstufung in günstigere oder teurere Regionalklassen findet jedes Jahr zum 01. Oktober statt. Im Durchschnitt bleiben aber  etwa zwei Drittel aller Zulassungsbezirke davon unberührt.

 

3. Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) besagt, wie viele Jahre man ein Fahrzeug unfallfrei fährt.

Je höher diese Klasse, desto niedriger ist die Prämie für die Versicherung.

Führerschein-Neulinge zahlen in der Kfz-Haftpflicht- und der Vollkaskoversicherung deutlich höhere Beiträge, als erfahrene Fahrer, die schon seit vielen Jahren ein Fahrzeug unfallfrei bewegen.

Mit jedem unfallfreiem Jahr steigt die SF-Klasse, also der Beitrag wird günstiger.

Nach jedem Unfall wird man zurückgestuft, die Prämie steigt also.

Es kann passieren, dass man nach einem größeren Schaden gleich um mehrere SF-Klassen zurückgestuft wird.

Kleineren Einfluss auf die Beiträge haben noch so genannte "weiche Tarifmerkmale", wie z.B. wer fährt das Fahrzeug? (auch ggf. Fahranfänger), wie viele km fährt man im Jahr, wo steht das Fahrzeug nachtsüber, zu welcher Berufsgruppe gehört der Fahrer.

 

Kleinere Schäden

Schadenfreiheitsklassen und Rückstufungsregeln können bei verschiedenen Versicherern unterschiedlich sein. Rückstufungen kann man übrigens vermeiden, wenn man kleine Schäden aus eigener Tasche zahlt - also hier immer gut kalkulieren.

Alle Versicherer erteilten Auskünfte darüber, ob es sich  lohnt einen kleineren Schaden selbst zu übernehmen. Einige Versicherer bieten so genannte Rabattretter an. Hier wird man nach dem ersten Unfall im Jahr nicht zurück gestuft. Dafür wird jedoch eine Zusatz Prämie fällig.

 

Wie kann man bei einer Kfz-Versicherung Beiträge sparen?

Bei den Fahranfängern  sind die Anfangsprämien sehr hoch, bis zu 230 Prozent über denen von erfahrenen Besitzern. Das ist auch nachvollziehbar, da Führerscheinneulinge unerfahren sind und deutlich häufiger Unfälle verursachen als erfahrene Fahrer. Mit wenigen klugen Kniffen, kann man  jedoch viel Geld einsparen.

1. Den PKW vom Anfänger als Zweitwagen des Vaters oder der Mutter anmelden.

So startet der Anfänger mit einer SF-Klasse -2 (85%) und nicht mit einer SF-0 (230%). Die mit Papas-Zweitwagen im Lauf der Jahre erworbene SF-Klasse kann später auf den Anfänger übertragen werden. Einige Versicherer gewähren außerdem günstigere Einstiegstarife, wenn bereits ein Familienmitglied mit einem Fahrzeug beim Unternehmen versichert ist.

2. Wenn vor der Zulassung des Fahrzeugs bereits ein Mofa oder ein Kleinkraftrad auf den Anfänger versichert waren, räumen einige Versicherer günstigere SF-Einstufungen ein.

3. Saisonkennzeichen nutzen:

Frühjahrs- und Sommerzeit ist Cabriolet Zeit. Hier empfiehlt sich das Fahrzeug nur für z.B. 6-7 Monate zu versichern, über so genannte  Saisonkennzeichen. Die Versicherungsprämie zahlt man dann nur für den Zeitraum, die man angegeben hat. Dabei muss man das Cabrio nicht jedes Jahr an der Zulassungsstelle an- und wieder abmelden. Wenn der Wagen stattdessen länger als sechs Monate pro Jahr zugelassen ist, fällt sogar die Schadenfreiheitsklasse weiter.

Während der Ruhemonate entfällt auch die Kfz-Steuer.

4. Einbauen einer Selbstbeteiligung:

Bei der Teil- und Vollkasko kann man unterschiedliche Varianten von Selbstbeteiligung vereinbaren. Bei manchen Anbietern sogar bis 2.000€ im Jahr. Dadurch wird der Beitrag günstiger.

 

Preisbeispiel

Nürnberg-Stadt, Skoda Superb TDI, Bj. 2012, Garage, Laufleistung 9.000 KM im Jahr, VK mit 500 SB und TK mit 150,SF 4 (70%), ab 570€ im Jahr.